Eckdaten des Lehrmoduls
- Thema der Sitzung: Figurennetzwerke in den Dramen Karoline von Günderrodes
- Lernziele: Kenntnisse über die Methode der Netzwerkanalyse, sicherer Umgang mit Gephi, kritische Bewertung der Methode, Autorinnenkenntnis und Einblicke in das Dramenwerk einer Schriftstellerin
- Phasen: Vorstellung und Diskussion der Methode, Demonstration der Toolfunktionen, Gruppenarbeit, Gruppenpräsentation, Abschlussdiskussion
- Sozialformen: Vortrag, Gruppenarbeit, Diskussion
- Medien/Materialien: Alle Lernenden müssen einen Laptop haben, auf dem Gephi installiert ist; Lehrende benötigen einen Laptop und einen Beamer
- Dauer des Lehrmoduls: 2 x 90 Minuten
- Schwierigkeitsgrad des Tools: mittel
Bausteine
- Verlaufsraster des Lehrmoduls
Aus welchen Phasen setzt sich das Lehrmodul zusammen? Dem Verlaufsplan entnehmen Sie Inhalte und Schwerpunkte. - Anwendungsbeispiel
Anhand welcher Texte unterrichten Sie Netzwerkanalyse? Leiten Sie die Studierenden dazu an, Figurennetzwerke der Dramen Karoline von Günderrodes zu visualisieren und zu explorieren. - Verlauf der Unterrichtseinheit(en)
Wie sieht die konkrete Ausgestaltung der Phasen aus und welche Arbeitsschritte werden vorgenommen? Erfahren Sie, wie die Unterrichtseinheit strukturiert ist und welche Beispielaufgaben Sie Ihren Studierenden stellen können. - Lösungen zu den Beispielaufgaben
Hat die Lerngruppe die Beispielaufgaben richtig gelöst? Hier erfahren Sie, wie Sie die Antworten erhalten.
Verlaufraster des Lehrmoduls
Phase | Impulse des/der Lehrenden | Erwartete Aktivität der Lernenden | Sozialform | Medien / Materialien |
---|---|---|---|---|
Vorab und Einstieg (ca. 15 Minuten) |
Was ist Netzwerkanalyse? In welchen Disziplinen ist die Methode verankert? | Vorab: Methodeneintrag → Netzwerkanalyse, → Video-Fallstudie zur Netzwerkanalyse, Lerneinheit → Netzwerkanalyse mit Gephiund → Video-Tutorials zur Netzwerkanalyse; Beteiligung an der Diskussion | Diskussion im Plenum | Beamer, Laptop |
Problematisierung (ca. 15 Minuten) |
Was wird in der Netzwerkanalyse betrachtet? Wie verhalten sich diese "Daten" zum Text? Wie ist diese Komplexitätsreduktion begründet? | Beteiligung an der Diskussion; Rückbezug auf Methodeneintrag | Diskussion im Plenum | Beamer, Laptop |
Erarbeitung (ca. 60 Minuten) |
Vorstellung der Toolfunktionen; Betreuung der Kleingruppen | Hands-on Netzwerkanalyse in Kleingruppen; Vorbereitung einer Präsentation als Hausaufgabe | Lehrvortrag und Gruppenarbeit | Beamer, Laptop, Gephi, Korpus, Netzwerkdaten |
Sicherung (ca. 60 Minuten) |
Moderation der Gruppenpräsentationen | Präsentation der Gruppenarbeitsergebnisse | Präsentation | Beamer, Laptop, Gephi, Korpus, Netzwerkdaten |
Reflexion & Transfer (ca. 30 Minuten) |
Diskussion von Schwierigkeiten, Impulse für Transfer geben | Ergebnisse und Schwierigkeiten aus den Gruppenpräsentationen diskutieren | Diskussion im Plenum | Beamer, Laptops |
Download des Verlaufsrasters als PDF-Datei | ||||
Download des vollständigen Verlaufsrasters als PDF-Datei |
1. Anwendungsbeispiel
In zwei Seminarsitzungen werden Sie die Methode der → Netzwerkanalyse lehren. Sie übertragen damit ein ursprünglich sozialwissenschaftliches Verfahren auf einen literaturwissenschaftlichen Anwendungsbereich. Die Studierenden probieren die Methode an einem Dramenkorpus der Schriftstellerin Karoline von Günderrode aus und wenden das Netzwerkanalysetool → Gephi praktisch an. Zusätzlich erlernen sie den Umgang mit der Dramen-Netzwerkdatenbank → DraCor. Schließlich erarbeiten die Studierenden in Gruppen kleinere Fallstudien, die sie dem gesamten Seminar präsentieren und zur Diskussion stellen.
2. Verlauf der Unterrichtseinheiten
2.1 Vorarbeiten
Die Studierenden sollten vorab den Methodeneintrag → Netzwerkanalyse und den Tooleintrag → Gephi gelesen sowie das Fallstudien-Video → Analyse der Figurennetzwerke in Lessings Emilia Galotti geschaut haben. Außerdem sollten sie mithilfe der → Tutorial-Videos Gephi installiert und die Lerneinheit → Netzwerkanalyse mit Gephi gemacht haben. Lassen Sie die Studierenden vorab die Netzwerkdaten im GEXF-Format zu Nikator, Magie und Schicksal und Udohla von Karoline von Günderrode herunterladen. Da in allen drei Dramen die Bedeutung von weltlicher Macht der von emotionalen Beziehungen gegenüber gestellt wird, eignen sich diese Dramen besonders für eine vielfältige interpretationsgeleitete Betrachtung literarischer Werke mittels Netzwerkanalyse. Wenn Sie mit anderen Texten arbeiten wollen, finden Sie zahlreiche für die Netzwerkanalyse aufbereitete Datensätze ebenfalls bei DraCor. Sollten Sie Ihre Seminarsitzung nicht in einem Computerlabor abhalten, erinnern Sie Ihre Studierenden vor der Sitzung noch einmal daran, ihren eigenen Laptop mitzubringen. Eine eins-zu-eins-Ausstattung ist für das Erlernen der Funktionen am sinnvollsten. Mehr als zwei Studierende sollten auf keinen Fall an einem Laptop arbeiten. Gephi ist weder für Smartphones noch für Tablets (oder andere Touch-Geräte) geeignet.
Je nachdem, welchen Lehrstil Sie bevorzugen, können Sie für den Einstieg einige Folien zur Methode der Netzwerkanalyse vorbereiten. Um Ihnen die Vorbereitung zu erleichtern, haben wir Beispielfolien entworfen, an denen Sie sich orientieren können.
2.2 Einstieg und Problematisierung
Zu Beginn der Unterrichtseinheit sollten Sie transparent machen, was die Studierenden in der über zwei Sitzungen gehenden Einheit zur Netzwerkanalyse erwartet:
- In der ersten Sitzung wird die Methode vorgestellt und kritisch hinterfragt, kleinere Projekte für die Gruppenarbeit werden entworfen, Teams gebildet und die Arbeit an den Fallstudien begonnen.
- In der zweiten Sitzung werden die Fallstudien in Form von Ergebnispräsentationen vorgestellt. Im Anschluss werden Besonderheiten der Methode diskutiert und Erfahrungen aus der Projektarbeit ausgetauscht.
Die Netzwerkanalyse ist ein Verfahren, das in den Sozialwissenschaften entwickelt wurde, inzwischen aber in zahlreichen Disziplinen verankert ist. In einem literaturwissenschaftlichen Seminar bietet es sich an, diesen Weg noch einmal nachzuzeichnen und die Parallelen zwischen der Analyse sozialer Gruppen und literarischer Figuren hervorzuheben. Darüber hinaus ist es wichtig, die grundlegenden Parameter und deren Bedeutung zu erläutern. Machen Sie den Studierenden deutlich, dass in der Netzwerkanalyse zu Beginn immer die Reduktion auf Knoten (Nodes) und Verbindungen (Edges) steht. Wie diese Nodes und Edges definiert werden, ist aber völlig frei wählbar. Fragen Sie die Studierenden, welche Art Netzwerke (neben sozialen Gruppen) ihnen noch einfallen, und sammeln Sie diese Ideen. Heben Sie hervor, dass Netzwerkanalyse kein ausschließlich digitales Verfahren ist, sondern dass netzwerkartige Strukturen ein Denkmodell sind, das auch manuell erstellt werden kann. Als rein mentales Hilfsmittel unterstützt es z. B. dabei, einen Text schematisch zu erfassen und sich dessen Strukturen vorzustellen. Fordern Sie die Studierenden auf, an die bisher im Seminar besprochenen Primärtexte zu denken und darin Netzwerke zu finden. Dies könnten z. B. Machtstrukturen, Diskurse, familiäre Verbindungen oder auch räumliche Systeme sein.
Gehen Sie dann langsam in eine Phase kritischer Betrachtung über. Fragen Sie die Studierenden nach den Vor- und Nachteilen der Reduktion auf die zwei Parameter der Nodes und Edges. Geben Sie ihnen auch die Gelegenheit, Fragen zum Methodeneintrag → Netzwerkanalyse und der → Fallstudie im Video zu stellen. Durch die Konzentration auf Knotenpunkte und Verbindungen ist es nötig, Texte sehr genau auf diese Parameter zu untersuchen: Aus dem Text werden Netzwerkdaten herausgefiltert. Diese Daten umfassen Figurennamen, Figurengender, die Anzahl der gesprochenen Worte jeder Figur und die gemeinsamen Auftritte der Figuren. Stellen Sie sicher, dass die Studierenden verstehen, dass diese Daten nur einen Teil der Informationen darstellen, die in einem literarischen Text enthalten sind. Machen Sie auch deutlich, dass das Herausfiltern von Daten immer ein interpretativer Vorgang ist und dass es so etwas wie „objektive Daten“ nicht gibt. Bei Bedarf finden Sie hierfür Anschauungsmaterial in den von uns vorbereiteten Beispielfolien.
2.3 Erarbeitung
In der Vorbereitung haben die Studierenden die → Lerneinheit bereits mit Hilfe der → Tutorial-Videos abgeschlossen und die grundlegenden Funktionen von → Gephi kennengelernt. Geben Sie ihnen nun die Gelegenheit, Fragen dazu zu stellen und von technischen Problemen zu berichten. Beheben Sie nach Möglichkeit die technischen Probleme. Achten Sie dabei aber darauf, dass Sie nicht zu viel Zeit damit verbringen. Im Notfall müssen die Studierenden zu zweit einen Rechner nutzen, auf dem Gephi ohne Schwierigkeiten läuft. Teilen Sie das Seminar dann in sechs Gruppen ein. Die Gruppen arbeiten alle mit dem gleichen Untersuchungsgegenstand, den drei Figurennetzwerken aus Karoline von Günderrodes Dramen. Die ersten fünf Aufgaben erarbeiten alle Gruppen während der Seminarzeit. Die Aufgabe sechs hat sechs Varianten, von denen jede Gruppe eine wählen kann. Achten Sie darauf, dass jede der sechs Aufgabenvarianten nur von jeweils einer Gruppe bearbeitet wird, damit keine Doppelung entsteht.
Geben Sie den Gruppen folgende Arbeitsaufträge an die Hand:
Aufgabe 1
Schauen Sie sich die Figurennetzwerke aus Karoline von Günderrodes Dramen zunächst auf Dracor an. Welches ist das Drama mit der höchsten Dichte? Was bedeutet diese und wofür stehen die anderen Netzwerk-Metriken?
Aufgabe 2
Laden Sie sich nun die für Gephi aufbereiteten Netzwerkdaten für jedes Drama im GEFX-Format von Gephi herunter. Öffnen Sie die Netzwerkdaten mithilfe von Gephi. Schauen Sie sich das Datenlabor an. Welche Zusatzinformationen (außer Figuren und deren Verbindungen) finden Sie?
Aufgabe 3
Wählen Sie eines der Dramen aus, das Sie in Ihrer Projektarbeit primär untersuchen wollen. Öffnen Sie die dazugehörigen Netzwerkdaten in Gephi. Wählen Sie ein Layout für Ihr Netzwerk. Passen Sie die Farbe der Knoten nach Figurengender an. Gibt es mehr männliche, weibliche oder undefinierte Figuren? Passen Sie die Farbe der Verbindungen nach Gewichtung an. Welche Verbindung ist die stärkste?
Aufgabe 4
Erstellen Sie eine Vorschau Ihres Netzwerkes und sichern Sie diese, indem Sie die Screenshot-Funktion nutzen. Wenden Sie sich nun den anderen beiden Netzwerken zu. Laden Sie die Netzwerkdaten dazu von DraCor herunter. Erstellen Sie vergleichbare Netzwerke und schauen Sie sich alle drei Dramen-Netzwerke nebeneinander an. In welchem Drama kommen die meisten weiblichen Figuren vor? Welche der Figuren ist im jeweiligen Drama diejenige, die am meisten spricht?
Aufgabe 5
Begeben Sie sich nun auf die Suche nach Hintergrundinformationen zu den drei Dramen und deren Autorin. Wie sind die Dramen zeitlich einzuordnen? Wann und wo hat die Schriftstellerin Karoline von Günderrode gelebt und mit wem stand sie in Kontakt?
Aufgabe 6
1: Lesen Sie das Drama Nikator. Erstellen Sie dazu mit Gephi ein Netzwerk, das die Art der Verbindung der Figuren zueinander zeigt (Macht, Verwandtschaft, Liebe,...). Geben Sie den unterschiedlichen Beziehungstypen unterschiedliche Werte auf einer Skala von eins bis fünf und tragen Sie diese Werte in die Datentabelle unter weight ein. Geben Sie ihrem Netzwerk ein Layout und gestalten Sie es farblich. Vergleichen Sie dieses Netzwerk mit dem während der Seminarsitzung betrachteten Netzwerk zu Nikator. Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Welche Erfahrungen haben Sie beim Anlegen des Netzwerks gemacht?
2: Lesen Sie das Drama Nikator. Erstellen Sie dazu mit Gephi ein Netzwerk, das die emotionalen Verbindungen zwischen den Figuren zeigt. Entwickeln Sie eine Skala mit Werten von eins bis fünf, die die Stärke der Verbindung beziffern. Tragen Sie diese Werte in die Datentabelle unter weight ein. Geben Sie ihrem Netzwerk ein Layout und gestalten Sie es farblich. Vergleichen Sie dieses Netzwerk mit dem während der Seminarsitzung betrachteten Netzwerk zu Nikator. Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Welche Erfahrungen haben Sie beim Anlegen des Netzwerks gemacht?
3: Lesen Sie das Drama Magie und Schicksal. Erstellen Sie dazu mit Gephi ein Netzwerk, das die Art und die Richtung der Liebe zeigt, die die Figuren miteinander verbindet. Entwickeln Sie eine Skala mit Werten von eins bis drei, die die Stärke der Liebe beziffern. Tragen Sie diese Werte in die Datentabelle unter weight ein. Achten Sie darauf, dass Sie auch die Richtung der Liebe berücksichtigen müssen. Bei einer beidseitigen Liebesbeziehung müssen Sie dafür zwei Kanten anlegen. Geben Sie ihrem Netzwerk ein Layout und gestalten Sie es farblich. Vergleichen Sie dieses Netzwerk mit dem während der Seminarsitzung betrachteten Netzwerk zu Magie und Schicksal. Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Welche Erfahrungen haben Sie beim Anlegen des Netzwerks gemacht?
4: Lesen Sie das Drama Magie und Schicksal. Erstellen Sie dazu mit Gephi zwei Netzwerke. Im ersten Netzwerk visualisieren Sie die Beziehungen der Figuren zueinander entsprechend des Wissensstandes, die die Zuschauer*innen und auch die Figuren selbst zu Beginn des Dramas haben. Im zweiten Netzwerk zeigen Sie die tatsächlichen familiären Verhältnisse, die am Ende aufgedeckt werden. Geben Sie ihren Netzwerken Layouts und gestalten Sie sie farblich. Vergleichen Sie diese Netzwerke mit dem während der Seminarsitzung betrachteten Netzwerk zu Magie und Schicksal. Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Welche Erfahrungen haben Sie beim Anlegen des Netzwerks gemacht?
5: Lesen Sie das Drama Udohla. Erstellen Sie dazu mit Gephi ein Netzwerk, das nicht nur die auftretenden, sondern alle im Drama erwähnten Figuren und ihre Beziehungen zueinander sowie ihre Religionszugehörigkeit zeigt (fügen Sie dazu im Datenlabor eine neue Spalte “Religion” ein). Stellen Sie die einander gegenüberstehenden familiären Gruppen im Netzwerk visuell dar. Vergleichen Sie dieses Netzwerk mit dem während der Seminarsitzung betrachteten Netzwerk zu Udohla. Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Welche Erfahrungen haben Sie beim Anlegen des Netzwerks gemacht?
6: Lesen Sie das Drama Udohla. Erstellen Sie dazu mit Gephi zwei Netzwerke, die die Machtstrukturen zeigen, die die Figuren miteinander verbinden. Im ersten Netzwerk zeigen Sie das weltliche Herrschaftssystem (mit dem König als höchstem Machthaber). Im zweiten Netzwerk zeigen Sie die Machtstrukturen, die durch Liebe (familiäre oder romantische) entstehen. Geben Sie Ihren Netzwerken passende Layouts und gestalten Sie sie farblich. Vergleichen Sie diese Netzwerke mit dem während der Seminarsitzung betrachteten Netzwerk zu Udohla. Wo liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Welche Erfahrungen haben Sie beim Anlegen des Netzwerks gemacht?
2.4 Sicherung
Die zweite Sitzung beginnt mit den Ergebnispräsentationen. Diese finden im Plenum statt. Lassen Sie alle Gruppen direkt nacheinander präsentieren und bitten Sie die Zuhörenden, aufkommende Fragen zu notieren. Nach allen Gruppenpräsentationen sollten Sie noch etwas Zeit für Rückfragen, Anmerkungen und weiterführende Bemerkungen einplanen. Nach insgesamt etwa 60 Minuten leiten Sie langsam über in die letzte Phase dieses Lehrmoduls.
2.5 Transfer & Reflexion
In der Sicherungsphase steht zuerst die Reflexion der Erfahrungen aus der Gruppenarbeit im Mittelpunkt. Wie sind die Gruppen bei der Erarbeitung ihrer Präsentationen vorgegangen? Wie sind sie auf ihr Schwerpunktthema gekommen? Welche Besonderheiten sind ihnen bei der Erarbeitung eines eigenen Netzwerkes im Vergleich zur Arbeit mit den Netzwerkdaten von DraCor aufgefallen? Welche historischen und literaturtheoretischen Themen wurden aufgegriffen und wie wurden diese dargestellt? Wie hätte man diese Themen ohne die digitale Methode erarbeiten können? Welche anderen Themen könnten sich die Studierenden für weitere Netzwerkanalysen vorstellen?
Am Ende der Sitzung fragen Sie Ihre Studierenden, inwiefern sie Netzwerkanalyse in ihre zu schreibende Hausarbeit integrieren könnten. Fragen Sie sie außerdem, ob ihnen die Methode auch für andere Seminare bzw. ihr weiteres Studium geeignet erscheint. Betonen Sie dabei, dass die digitale Methode immer auch mit traditionelleren Methoden verbunden werden kann. Eine sozialwissenschaftliche Methode wie die Netzwerkanalyse eignet sich nicht nur für die textimmanente Analyse, sondern kann zudem und insbesondere Aufschluss über Briefnetzwerke, kreative Zirkel oder Autor*innen einer oder mehrerer Epochen geben. Wichtig ist, dass Sie zum Abschluss dieses Lehrmoduls noch einmal darauf hinweisen, dass die Netzwerkanalyse ein interpretativer Prozess ist, in dessen Rahmen die Komplexität des Textes auf bestimmte Parameter reduziert wird. Selbst bei der digitalen Netzwerkanalyse geschieht die Aufbereitung der Daten nicht auf Knopfdruck, sondern muss immer manuell durchgeführt werden. Das heißt, dass auch Projekte wie DraCor diese Daten nicht automatisch generieren, sondern in demselben Prozess erstellen, den Ihre Studierenden durchlaufen haben.
3. Lösungen zu den Beispielaufgaben
Um Ihnen einen Unterricht zu ermöglichen, in dem Ihre Studierenden die Aufgaben selbstständig erarbeiten, stellen wir die Lösungsvorschläge nur Lehrenden zur Verfügung. Schreiben Sie uns daher einfach eine kurze Mail an info@fortext.net unter Angabe des Lehrmoduls, das Sie unterrichten wollen, und wir lassen Ihnen unsere Lösungsvorschläge schnellstmöglich zukommen.
Dateianhang | Größe |
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forTEXT-Lehrmodul-Netzwerkanalyse-Einstieg.pptx | 2.36 MB |
Lehrmodul Netzwerkanalyse Verlaufsraster Tabelle.pdf | 96.91 KB |