Stereoscope

Der Workflow von Stereoscope: Annotationen in CATMA erstellen und in JSON exportieren, Annotationen in Stereoscope diskursiv erk
Der Workflow von Stereoscope: Annotationen in CATMA erstellen und in JSON exportieren, Annotationen in Stereoscope diskursiv erkunden und Visualisierungen im JSON-Format oder als Screenshot herunterladen.

Systemanforderungen: Webbasiertes Tool, nutzbar über den Browser (z. B. Chrome, Firefox, Safari)
Stand der Entwicklung: Am 13. Dezember 2018 als Prototyp herausgegeben
Herausgeber: 3DH-Team Universität Hamburg
Lizenz: Kostenfrei nutzbar
Weblink: http://stereoscope.threedh.net/
Im- und Export: Annotationen im JSON-Format; Texte als TXT.
Sprachen: Sprachunabhängig: Hebräisch, Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch etc. (Spracheinstellung beim Hochladen des Dokuments. Alle Schriftsprachen stehen zur Auswahl)

1. Für welche Fragestellungen kann Stereoscope eingesetzt werden?

Stereoscope visualisiert Annotationsdaten (vgl. → Textvisualisierung) und kann darum grundsätzlich auf zwei Ebenen eingesetzt werden: Zur inhaltlichen Analyse von Texten oder zur meta-Reflexion der Annotationen. Die visuelle Annotationsanalyse ist dabei ein erster Schritt zur Systematisierung der Tags (bzw. Taxonomiekategorien). Eine mögliche Fragestellung wäre: „In welchen Themenfeldern werden ironische oder sarkastische Stilmittel in Kafkas In der Strafkolonie besonders häufig eingesetzt und wie sind diese über den Text insgesamt verteilt?

2. Welche Funktionalitäten bietet Stereoscope und wie zuverlässig ist das Tool?

Funktionen (Auswahl):

  • Visualisierung von Annotationsdaten in drei unterschiedlichen Layouts (Grid, Overlap und Scatterplot)
  • Enge Verbindung von Primärquelle und Visualisierung
  • Anlegen und Vergleichen mehrerer Grafiken
  • Filtern, Zoomen und Anpassen der Visualisierung
  • Kommentieren, Betiteln und Verschlagworten der Visualisierung

Zuverlässigkeit: Bei Stereoscope handelt es sich um eine Anwendung, die für einen Prototypen hochperformant ist. Bisher sind Im- und Export im JSON-Format vor allem für DH-Einsteiger*innen jedoch noch sehr umständlich. Hinzu kommt, dass die Export-Funktion für Annotationen in → CATMA erst auf E-mail-Anfrage eingerichtet werden kann. Außerdem gibt es bisher noch nicht die Möglichkeit, mehrere Texte zu analysieren oder Visualisierungen kollaborativ in Echtzeit zu bearbeiten.

3. Ist Stereoscope für DH-Einsteiger*innen geeignet?

Checkliste √ / teilweise / –
Methodische Nähe zur traditionellen Literaturwissenschaft
Grafische Benutzeroberfläche
Intuitive Bedienbarkeit
Leichter Einstieg teilweise
Handbuch vorhanden
Handbuch aktuell
Tutorials vorhanden
Erklärung von Fachbegriffen
Gibt es eine gute Nutzerbetreuung? teilweise

Stereoscope ist ideal für die intensive, diskursiv-hermeneutische Textinterpretation und bedient dadurch einen Bedarf der traditionellen geisteswissenschaftlichen Forschung. Derzeit wird der Einstieg durch die Formatvorgabe von JSON-Dateien aus CATMA noch erschwert. Handbücher und Tutorials sind nicht vorhanden und die Nutzerbetreuung läuft über den CATMA-Support, da das 3DH-Projekt, in dem Stereoscope entwickelt wurde, beendet ist. Eine Nachhaltigkeitsstrategie für Stereoscope und eine nutzerfreundliche Pipeline zwischen CATMA und Stereoscope werden derzeit in forTEXT entwickelt.

4. Wie etabliert ist Stereoscope in den (Literatur-)Wissenschaften?

Stereoscope ist erst 2018 erschienen und darum derzeit noch nicht wissenschaftlich etabliert.

5. Unterstützt Stereoscope kollaboratives Arbeiten?

Nein, Stereoscope sieht nicht vor, dass Visualisierungen kollaborativ erstellt werden. Kollaborativ erstellte Annotationsdaten aus CATMA können allerdings verarbeitet werden.

6. Sind meine Daten bei Stereoscope sicher?

Ja. Stereoscope ist ein webbasiertes Tool, das auf inländischen Servern läuft. Personenbezogene Daten müssen für die Nutzung nicht angegeben werden. Texte, die Sie in Stereoscope hochladen, werden nicht vorgehalten, sondern müssen bei jeder neuen Session von Stereoscope neu eingespeist werden. Sie sind nicht für Dritte einsehbar. Die Nutzung von Stereoscope ist also aus datenschutzrechtlicher Perspektive vollkommen sicher, unter urheberrechtlichen Gesichtspunkten ist sie relativ unbedenklich.

7. Nachweise und weiterführende Literatur