WebAnno

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30. Oktober 2018

Möglicher WebAnno Workflow: Upload der Texte als TXT, CoNLL, Uima XMI, binary CAS, WebLicht TCF, WebAnno TEI oder WebAnno TSV, a
Möglicher WebAnno Workflow: Upload der Texte als TXT, CoNLL, Uima XMI, binary CAS, WebLicht TCF, WebAnno TEI oder WebAnno TSV, annotieren über die grafische Nutzeroberfläche, download der annotierten Texte in einem von 11 Formaten (darunter 5 CoNNL-Formate, TXT, 3 UIMA-Formate, ein WebAnno TSV und ein WebLicht Format)

Systemanforderungen: Webbasiertes Tool, das vom eigenen PC oder einem Server in Safari oder Chrome geladen werden muss; einige Universitäten bieten Demoversionen von WebAnno auf ihren Servern an
Stand der Entwicklung: Version 3.4.5 von 2018, WebAnno wird laufend weiter entwickelt
Herausgeber: TU Darmstadt
Lizenz: Open Source unter Apache 2.0 Lizenz
Weblink: https://webanno.github.io/webanno/downloads/
Im- und Export: Daten können als TXT, CoNLL, Uima XMI, binary CAS, WebLicht TCF, WebAnno TEI oder WebAnno TSV importiert werden. Beim Export kann aus 11 Formaten gewählt werden, darunter 5 CoNNL-Formate, TXT, 3 UIMA-Formate, ein WebAnno TSV und ein WebLicht Format.
Sprachen: Keine Angabe

1. Für welche Fragestellungen kann WebAnno eingesetzt werden?

Mit WebAnno können vor allem Fragestellungen bearbeitet werden, die sich auf klar definierte Einheiten von Texten beziehen. Dazu gehören Fragen wie: Welche Funktionen haben Ortsnennungen in literarischen Texten? Wo finden sich intertextuelle Bezüge von ausgewählten Autor*innen des 20. Jahrhunderts auf die Philosophie Nietzsches? Aber auch Fragen, die sich auf literaturwissenschaftliche Methoden als solche beziehen, können mit WebAnno bearbeitet werden. Ein Beispiel dafür wäre: Wie unterscheiden sich Interpretationen der narratologischen Kategorie „Zeit”, die von drei voneinander unabhängig arbeitenden Literaturwissenschaftler*innen erarbeitet werden?

2. Welche Funktionalitäten bietet WebAnno und wie zuverlässig ist das Tool?

Funktionen (Auswahl):

Zuverlässigkeit: WebAnno wird aktuell laufend weiterentwickelt. Es treten bei der Anwendung zum Teil noch Fehler auf, die das Arbeiten mit WebAnno unterbrechen. Diese können aber an das Entwicklerteam zurückgemeldet und die Fehler daraufhin behoben werden.

3. Ist WebAnno für DH-Einsteiger*innen geeignet?

Checkliste √ / teilweise / –
Methodische Nähe zur traditionellen Literaturwissenschaft
Grafische Benutzeroberfläche
Intuitive Bedienbarkeit
Leichter Einstieg
Handbuch vorhanden
Tutorials vorhanden
Erklärung von Fachbegriffen teilweise
Gibt es eine gute Nutzerbetreuung?

Das Tool ist besonders für Computerlinguist*innen geeignet, die Übertragbarkeit auf Literaturwissenschaft ist zwar gegeben, aber wohl eher von DH-erfahrenen Wissenschaftler*innen umsetzbar.

4. Wie etabliert ist WebAnno in den (Literatur-)Wissenschaften?

WebAnno wird von der DFG (Deutsche Forschungsgesellschaft) als Tool für manuelle linguistische Annotation empfohlen (vgl. DFG 2015). Es gibt einige wissenschaftliche Publikationen aus dem Team der WebAnno-Entwickler*innen, die sich allerdings ebenfalls primär an Computerlinguist*innen richten. Das Tool kann also innerhalb dieser Community als etabliert bezeichnet werden. In den (digitalen) Literaturwissenschaften wird WebAnno eher vereinzelt eingesetzt. Hier steht eine Domänenadaption noch aus.

5. Unterstützt WebAnno kollaboratives Arbeiten?

Ja, WebAnno hat zahlreiche Funktionalitäten, die auf kollaboratives Arbeiten ausgelegt sind. Die Durchführung unterscheidet sich allerdings bei den beiden angebotenen Varianten stark (es gibt WebAnno sowohl zum Herunterladen auf den eigenen PC (Standalone-Variante) als auch als Server-Variante). Bei der Server-Variante ist gleichzeitiges kollaboratives Arbeiten an einem Projekt möglich. Bei der Standalone-Variante kann dieses nur durch einen Workaround aus Ex- und Imports nachgestellt werden.

6. Sind meine Daten bei WebAnno sicher?

Ja. Sowohl bei der Server- als auch bei der Standalone-Variante von WebAnno werden alle Daten auf dem eigenen PC belassen. Bei der Server-Variante ist es möglich, dass sich mehrere Personen über ihren eigenen PC mit einem Projekt verbinden, dieses einsehen und Texte daraus herunterladen können. Dazu muss ein Administrator des Projektes ihnen zwar einen Nutzernamen und ein Passwort zuteilen, diese gelten aber nicht als personenbezogene Daten, da sie keine Rückschlüsse auf Individuen zulassen. Da die Zusammenarbeit in WebAnno in einem geschützten Rahmen stattfindet (nur, wer die entsprechenden Rechte innerhalb eines Projektes hat, kann Personen dazu einladen), ergeben sich keine datenschutz- oder urheberrechtlich bedenklichen Situationen.

7. Nachweise und weiterführende Literatur