Über forTEXT

In forTEXT erarbeiten wir einsteigerfreundlich aufbereitete Methodenbeschreibungen, Textsammlungen und Tools – von der Digitalisierung über die digitale Annotation zur digital unterstützten Interpretation und Visualisierung von Literatur. Außerdem stellen wir Materialien zum Selbstlernen und zum Lehren der digitalen Textanalysemethoden an Uni und Schule bereit.

Im Zentrum stehen hierbei die beiden wichtigsten Aktivitäten der hermeneutischen Texterschließung: Textannotation und Textanalyse. forTEXT – das vorerst anhand der Belange von Literaturwissenschaftler*innen entwickelt wird – will damit vor allen Dingen traditioneller arbeitenden Geisteswissenschaftler*innen einen direkten, niedrigschwelligen und funktionalen Zugang zu digitalen Methoden eröffnen.

Zahlreiche computergestützte Methoden können heute im Prinzip Geisteswissenschaftler*innen in ihrer Arbeit als Textinterpret*innen unterstützen. Ihre konkrete Anwendung in wissenschaftlichen Projekten ist allerdings oft problematisch:

  1. Die Nutzung avancierter Methoden erfordert oft erhebliches technisches Vorwissen. Für Geisteswissenschaftler*innen sind sie daher mit einem (zu) großen Arbeitsaufwand zur Einarbeitung verbunden.
  2. Die kombinierte Anwendung unterschiedlicher Methoden verspricht oftmals den größten Erfolg. Aber: viele dieser Methoden lassen sich bisher nur durch den Einsatz verschiedener Werkzeuge oder im Rahmen verschiedener Forschungsumgebungen nutzen. Dadurch wird nicht nur der Arbeitsaufwand für die Einarbeitung noch höher – es gibt darüber hinaus auch technische Kompatibilitätsprobleme, die die Weiterverarbeitung von Forschungsergebnissen erschweren oder gar unmöglich machen.
  3. Das womöglich größte Problem: Computergestützte Methoden sind bisher oft nur oberflächlich auf die Bedürfnisse und Paradigmen geisteswissenschaftlicher Arbeit abgestimmt. Dadurch entsteht bei Geisteswissenschaftler*innen leicht der Eindruck, dass der Einsatz von computergestützten Arbeitsmethoden notwendigerweise einen konzeptionellen Paradigmenwechsel erzwingt, der das Selbstverständnis z. B. der Literaturwissenschaft als hermeneutische Wissenschaft in Frage stellt.

Im Projekt forTEXT wird vor diesem Hintergrund bis 2020 eine digitale Forschungsumgebung aufgebaut und anschließend verstetigt, die diese Schwierigkeiten bei der produktiven Aneignung digitaler Verfahren ausräumt. Als digitale Forschungsumgebung für Geisteswissenschaftler*innen wird forTEXT:

  • für Geisteswissenschaftler*innen ohne technische Vorkenntnisse nutzbar sein,
  • eine ganze Suite von Tools und digitalen Methoden zur Texterschließung zur Verfügung stellen, die direkt miteinander kombinierbar sind, und
  • ein besonderes Gewicht auf die projektbezogene Beratung und den Austausch mit der wissenschaftlichen Fachgemeinschaft legen.

Während des gesamten Entwicklungs- und Aufbauprozesses der digitalen Forschungsumgebung analysiert das forTEXT-Team deshalb die Bedarfe geisteswissenschaftlicher Forschungsprojekte, um das Angebot möglichst genau auf die Erfordernisse abzustimmen, denen Geisteswissenschaftler*innen im Rahmen ihrer Arbeit begegnen.

Im Fokus stehen dabei:

  • die von Geisteswissenschaftler*innen gewünschten computergestützten Funktionalitäten,
  • die charakteristischen textwissenschaftlichen Arbeitsabläufe sowie
  • die benötigten Beratungsangebote hinsichtlich der Möglichkeiten und des Mehrwerts digitaler Methoden in konkreten geisteswissenschaftlichen Forschungskontexten.

Weitere Informationen über forTEXT werden im Projektverlauf unter den einzelnen Rubriken dieser Website ergänzt und können auch direkt beim forTEXT-Team erfragt werden: info@fortext.net.

 

Wissenschaftlicher Beirat

Wissenschaftliche Beratung findet forTEXT durch seinen Beirat, der aus folgenden Mitgliedern besteht:

  • Prof. Dr. Elisabeth Burr, Universität Leipzig
  • Dr. Alexander Geyken, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
  • Prof. Dr. Jonas Kuhn, Universität Stuttgart
  • Prof. Dr. Jan Christoph Meister, Universität Hamburg
  • Prof. Dr. Julia Nantke, Universität Hamburg
  • Prof. Dr. Christof Schöch, Universität Trier
  • Prof. Dr. Thomas Stäcker, Technische Universität Darmstadt
  • Prof. Dr. Georg Vogeler, Universität Graz
  • Prof. Dr. Simone Winko, Universität Göttingen
  • Prof. Dr. Heike Zinsmeister, Universität Hamburg