Disseminationsstrategien
Viele der Methoden der digitalen Geisteswissenschaften benötigen eine gewisse Zeit der Einarbeitung. Zeit, die Wissenschaftler*innen, die bereits eine Position im akademischen Betrieb haben, oft nicht zusätzlich aufbringen können. Darum richtet sich forTEXT vor allem an Nachwuchswissenschaftler*innen, für die DH-Methoden-Kompetenz eine entscheidende zusätzliche Qualifizierung für ihre Zukunft bedeuten kann. Diese kann, muss aber nicht unbedingt eine akademische Karriere sein, denn auch für Lehramtsstudierende wird DH-Kompetenz vor allem in Zusammenhang mit digital literacy/Informationskompetenz als Lernziel von Schülern zunehmend relevant.
Vor dem Hintergrund dieser Bestandsaufnahme und strategischen Orientierung hat der wissenschaftliche Beirat von forTEXT (Dr. Alexander Geyken, Dr. Evelyn Gius, Prof. Dr. Jonas Kuhn, Prof. Dr. Christof Schöch, Prof. Dr. Simone Winko, Prof. Dr. Heike Zinsmeister – verhindert: Prof. Dr. Elisabeth Burr, Prof. Dr. Thomas Stäcker und Prof. Dr. Georg Vogeler) bei seinem Treffen am 2. Juli 2018 zusammen mit dem forTEXT-Team über Disseminationsstrategien nachgedacht, mit denen insbesondere Masterstudierende und Doktoranden der geisteswissenschaftlichen Fächer sowie Lehramtsstudierende angesprochen werden könnten. Als zentrale Formate wurden dabei DH-Module innerhalb von akademischen Lehrveranstaltungen in den bereits etablierten traditionellen Studiengängen sowie die Bereitstellung von Lehrmaterialien wie Einführungen in Methoden oder Video-Tutorials als Open Educational Resources für die außerakademische Lehre (z. B. an Schulen) diskutiert. Darüber hinaus wurden Workshops und das persönliche Beratungsgespräch als vielversprechende Ansätze für forTEXT identifiziert.
Digital Humanities sind Teamarbeit
Was für Geisteswissenschaftler*innen im Allgemeinen noch etwas ungewöhnlich ist, ist für Digital Humanists wahrscheinlich das wichtigste Element ihrer Tätigkeit – die Teamarbeit. Die interdisziplinäre Arbeit, die häufig aber nicht ausschließlich eine Zusammenarbeit von Geisteswissenschaftler*innen eines Fachgebiets auf der einen und Informatiker*innen auf der anderen Seite ist, ist aber nicht nur programmatisch für die digitalen Geisteswissenschaften; sie hat sich auch als äußerst fruchtbar für die Realisierung innovativer Projekte erwiesen. Auf Basis dieser Erfahrung scheint Community-Building eine weitere wichtige Aufgabe für forTEXT zu sein. Ähnlich wie am Beginn eines DH-Projektes häufig ein Tandem aus Geisteswissenschaft und Informatik steht, könnte forTEXT die Teambildung zwischen Digital Humanist und Fachwissenschaftler*in unterstützen.